Hier einer persönliche Zusammenfassung aus dem Buch
Lieber Schlau als Blau von Prof. Dr. J. Lindenmeyer.
Diese Buch hat mir gerade in der Anfangszeit der Abstinez sehr geholfen
und ich möcht mich bei dem Autor auf diesem Wege bedanken.
Die vervollständigung,inhaltliche Vertiefung und strukturrierung gilt es noch weiter auszubauen.
Auch hierbei bitte ich um euer Mitarbeit!
1. Der Beginn
1.1. Einer von 3% auf dem richtigen Weg
Demütigung und gescheiterte Selbstheilungsversuche.
Der Gang in den Entzug → Eine Reise ins Ungewisse.
Verliere ich die Vergangenheit und gebe ich meine Freiheit auf.
1.2. 3.facher Veränderungsschock:
1.2.1. Patientenrolle: Verlust der individuellen Lebensgewohnheit.
Viele Pflichten wenig Rechte.
1.2.2. Lebenslange Abstinenz
Unwiderrufliche Suchtmittelabhänigkeit
1.2.3. Selbstüberzeugung
Rat und Akzeptanz zugleich Selbstvertrauen und Hoffnung.
2. Der Therapeut
2.1. Konflikt mit dem Therapeut → man will doch sein Gesicht wahren:
Bild.
2.2 Einsicht nach gescheiterten Selbstheilungsversuche.
Man gesteht sich ein das man Hilfe und Rat von Fachleuten benötigt.
Der Therapeut gibt Rat, Lob und Anerkennung, muss aber auch schmerzhafte
Regeln aufzeigen und durchsetzten.
3. Der Alkohol, die falsche Werbung
3.1 Alkohol hört dazu: Geselligkeit, Fernsehen, Kneipen, Mahlzeiten, Arbeitsplatz
3.2 Tut gut: in Gesellschaft und bei neuen Kontakten,
entspannt, gibt Selbstvertrauen, macht humorvoll und einfallsreich.
Hilft bei Niedergeschlagenheit, Depressionen und bei starken Belastungen
man kann besser abschalten.
3.3 Trinke soviel wie dein Nachbar und dennoch ist trinken Privatsache.
4.Aufnahme und Abbau von Alkohol
4.1 Die Aufname:
Nieren 0,5-2%
Haut und Lunge 5%
Leber 94%
4.2 Der Abbau: 0,15 Promille in der Stunde
der größte Teil: Verbrennung durch das Enzym
Alkoholdehydroenase (ADH)
längere Zeit über 0,5 Promille:
zusätzliche Unterstützung durch das Enzym
Mikrosomales Ethanol-Oxidations-System (MEOS)
5. Das Gehirn
5.1. Funktionen:
Informationsverarbeitung
Bewegungskoordination
Motivation
5.2. Alkohol hat dämpfende ( GABA, Serotonin) und zugleich aktivierende
( Glutamat, Dopamin, oipiumähnliche Endorphine) Wirkung
durch Botenstoffe( Neurotransmitter) im Belohnungszentrum
unseres Gehirn.
Diese Ausschüttung von aktivierenden und hemmenden Botenstoffen
müssen immer in einem situationsangemessen Gleichgewicht zueinander stehen.
5.3. Suchtmechanismus wird durch ein Ungleichgewicht im Belohnungszentrum
entwickelt.
5.4. Zweiphasenwirkung von Alkohol und Drogen im Belohnungszentrum:
Angenehme Hauptwirkung:
Sofortige angenehme beruhigende, schmerzlindernde, enthemmende
Wirkung allerdings nur bei steigendem Alkoholspiegel und von relativ
kurzer Wirkung.
Unangenehme Nachwirkung:
Bei beginnenden Alkoholabbau entsteht Acetaldehyd das in Verbindung
mit dem Hormon Adrenalin hervortretende Endorphininaktivität entwickeln
sich die lang anhaltende Gefühle von Unlust,vUnruhe, Gereiztheit, Verstimmung
und der sogenannte Kater.
Bilder Nachwirkung
6. Entzugserscheinungen
6.1.Im Teufelskreis der steigenden Entzugserscheinungen.
Bei wiederholten Einnahme von Suchtmitteln türmen sich die unerwünschten
Nachwirkungen weiter auf bis es zu den typischen Symptomen wie Zittern, Schwitzen,Erbrechen und Unruhe kommt
Bild Entzugserscheinung
Die länger anhaltenden unangenehme Nachwirkung bei Alkoholikern ist einer der Gründe für die wiederholende Aufnahme von Alkohol.
Bei anfänglicher Alkoholabstinenz in den ersten 3 Monaten besteht im Gehirn ein Neurotransmittermangel welche bekanntlich für den Transport der Botenstoffewie Serotonin und Dopamin zuständig ist.
Der dadurch entstehende Mangel der Ausschüttung der nötigen Stoffe fürein ausgewogenes Gleichgewicht im Belohnungszentrum ist somit oft einer der Gründe der Rückfälligkeit.
7. Toleranzsteigerung
7.1. Durch Gewohnheit größerer Suchtmittelbedarf:
Auftürmende unerwünschte Nachwirkung verursacht deutliche Zunahme
des Suchtmittel um den erwünschten angenehmen Gefühlszustand herzustellen.
Begriff: „Spiegeldrinker“
Schnellerer Abbau durch MEOS
Trotz Abstinenz erhöhte Alkoholverträglichkeit
7.2 Kreuztoleranz: durch hohe Alkoholverträglichkeit entsteht auch eine Toleranz gegenüber von Medikamenten.
Oft kommt es zu lebensgefährlichen Situation z.B. bei der Medikamentation vor Operationen und vorherigen falschen Angaben über den Alkoholkonsum.
7.3 Gegenseitige Abbaublockade bei einnehmen von Medikamenten und Alkohol.
Durch verstärkende Wirkung kann es zu Lebensfefährlichen Situationen kommen.
8. Folgeschäden von Alkohol
8.1. Gehirnschrumpfung: Systematischer Abbau von Gehirnzellen,
welche unwiederruflich zerstört werden.
8.2.Alkoholische Wesensveränderung: Durch Gehirnschrumpfung entwickelt sich eine Störung der emotionalen Feinabstimmung. Somit kann man nicht mehr Situationsangemessen reagieren. Sie sind zu vertraulich, reißen Witze, die läppisch und unangebracht. Soziale Distanz wird nicht mehr eingehalten.
Chronische Verstimmungen und plötzliche Gefühlsausbrüche sind an der Tagesordnung.
8.3. Sinkende geistig Leistungsbereitschaft
Gedächtnisstörung
gesteigerte Ermüdbarkeit/geringere Konzentrationsfähigkeit
erhöhte Reizbarkeit/starke Gefühlsschwankungen
langsames,schwerfälliges, eingleisiges Denken
Unsicherheit im gehen
verstärktes Zittern, bei Bewegung
Schädigung der Feinmotorik
verwaschene und lallende Sprache
8.4 Delirium
Bei 10% aller Alkoholikern kommt es beim plötzlichen Absetzen des Alkohol nach 2-6 Tagenernsten Fehlschaltungen im Gehirn.
Merkmale eines Deliriums:
Sinnestörung...
8.5 Epiletische Anfälle
20-30 Prozrnt aller Alkoholabhängigen erleiden einen Epileptischen Anfall.
Krampfanfälle , Starrheit, Zuckungen, Atemstillstand usw
8.6 Korsakow Syndrom
Totaler Gedächnis und Orientierungsverlust.
8.7 Starke Mangelernährung:
ungenügende Zufuhr,Aufnahme,Verstoffwechslung von Nährstoffen Erhöhter Bedarf und Ausscheidung von Nährstoffen.
8.8 Stark Erhöhtes Krebsrisiko um das 30fache
folgende Erkrankungen aufgrund vom Umfang und Zeitaufwand stark gekürzt
8.9 Haut, Lunge, Herz und Kreislauferkrankung.
8.10 Leberschäden in drei Stadien
1.Fettleber: durch Abbau von Alkohol wird Fett in der Leber eingelagert.
Dadurch nicht wahrnehmbare Vergrößerung und Verfährbung des Organs
Diagnose über Anstieg des Gamma GT Wert
Abbau durch Abstinez innerhalb von 2 – 6 Wochen
2. Leberentzündung: von Beschwerdelosigkeit, Hepatitis, Leberversagen
Anhäufung des hochgiftigen Stoff Acetaldehyd welchen zu direkten Schädigung bzw. unwiderrufliches Absterben von Leberzellen.
3. Lebensbedrohliche Leberzirrhose:
Vernabung und schrumpfen des Organs
Beschwerden und weitere Folgeerscheinungen:
Toleranzminderung
Krampfadern u. Hämorriden,Ödeme,
Blutgerinnungsstörung
Wassereinlagerrungen.
Fortschreitende Leberzirrhose:
Selbstvergiftung des Körpers und dadurch resultierder Tod
8.11 Schädigung der Geschlechtsorgane, Knochen und Gelenke, Nerven
Stillstand aber keine Heilung der Erkrankung durch Abstinenz.
11. Notfallplan
11.1 Mit Gewohnheiten brechen
Heimweg ändern
Alternativen direkt nach der Arbeit finden
Veränderungen durchsetzten
11.2 Sicherheit schaffen
Notfallrufnummern, sprich mit Menschen, die dich verstehen!
Verlasse den kritischen Ort falls möglich
Erinnere dich an dein Ziel abstinent zu bleiben, warum willst du das? Was motiviert dich?
Abstinenzkarte, wichtige Symbole, Fotos, Zitate o.ä. betrachten
Sinnesreize
Viel Wasser trinken
Chilischote, Senf, o.ä. essen
Kalt duschen
Massage mit Igelball
Gummibänder (schnalzen lassen)
Knautschball drücken
Wärmesalbe
Kieselsteinchen in die Schuhe legen
an Duftölen, Salmiakgeist o.ä. riechen
11.3 Ablenkung
Sport machen, Bewegung
Musikhören, laut mitsingen
Kreuzworträtsel lösen, Denkaufgaben machen
Malen (z.B. Mandalas)
Meditation, Entspannungsübungen
In die Natur gehen, spazieren gehen
13 Rückfall
Ein Rückfall ist da bewusste Einnehmen von Alkohol oder Medikamenten mit Suchtpotential in jeglicher Form nach einer Zeit der Abstinenz.
Im Laufe der Therapie sollte man sich trotz erfolgreiche Abstinenz mit dem Thema
Rückfall beschäftigen um gezielte Maßnahmen zur Vorbeugung und Begrenzung von Rückfällen herbei zu führen.
Warum ist der Rückfall ein Tabuthema:
Sicht des Betroffenen:
Während der Therapie ohne große Probleme abstinent
Überschätzung nach der Therapie durch Annahme des
andauernden stabilen Zustandes.
Befürchtung eines Rückfalles verschweigen um nicht noch mehr
Misstrauen zu wecken.
Ich habe es gleich gewusst das ich es nicht schaffe!
Sicht der Angehörigen:
Zweifel durch öfteren Vertrauensbruch.
Nach längere Abstinenz enstehende Auffählligkeiten schafft unruhe bei den Angehörigen.
Dadurch tabuisieren nach dem Motto blos keine schlafenden Hunde wecken.
Hilflosigkeit bei einem Rückfall.
Ich weiß nicht wie das passieren konnte. Ich habe einfach wieder angefangen.
Bei diesen Problemen war es ja kein Wunder das ich wieder trinke
Rückfall = unvermeidbares Ereignis mit keinerlei Einflussmöglichkeit.
Ergibt ein kurzfristige Entlastung von Schuldgefühlen.
Langfristig würde das aber bedeuten das man im mit einem Rückfall aus Heiterm Himmel rechnen muss, weil es keinerlei wirksamen Schutz davor gibt???
Verschieden Arten von Rückfall
Sofortige Einnahme von größeren Mengen an Rauschmitteln.
Wenige und geringe Menge
– allmähliche Steigerung bis zum alten Fahrwasser...schleichender Rückfall.
Einmaliger Ausrutscher in einer bestimmten Versuchssituation
Einziger Vorfall in einem längeren Zeitraum.
Rückfallrisiko:
Innerhalb der ersten 3 Monate nach Beendigung der Therapie größtes Rückfallrisiko.
Relativ viele Rückfälle innerhalb des ersten Jahres.
Danach werden Rückfälle immer seltener.
Also gilt je länger man Abstinent, lebt desto höher die Chance das man für immer Abstinent bleibt.
In welcher Situation bin ich stärker Rückfallgefährdet und in welcher Weniger.
Hier stellte sich heraus das schwere Krisensituationen oft keinen Rückfall hervorrufen, sondern in solchen Ausnahmesituationen die Betroffenen oft über sich hinaus wachsen und besonders auf der Hut sind, um anderen und sich selber zu beweisen das es auch „ohne“ geht.
Risikosituationen:
60 Prozent aller Rückfälle:
Unangenehme Gefühlssituation ( z.B. Langeweile, Einsamkeit, Angst, Depressionen)
Ärger und Konfliktsituationen (z.B. Arbeitsplatz oder Familie)
Sozial Verführung ( Kollegen fordern einem zum mittrinken auf , Arzt verschreibt ein Beruhigungsmittel)
Restliche 40 Prozent:
Angenehme Situation (Erfolgserlebnisse , Verliebtsein)
Geselligkeit (Kneipe, Party, Familienfeier)
Körperliche Beschwerden (Schmerzen, Schlafloskeit)
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